Schwalbenschwanz Raupe und Schmetterling

Schwalbenschwanz

Vorsichtig lässt er sich auf der Sonnenblume nieder, einen Moment lang behält er seine Flügel noch beisammen. Die gelbschwarze Zeichnung mit dem blauen Punkteband ist auch auf der Unterseite der Flügel zu sehen, selbst sein Körper ist Ton-in-Ton. Der Schwalbenschwanz ist eine bemerkenswerte Schönheit. Plötzlich schlägt er die Flügel auf, die beiden roten Punkte auf den Flügeln, die zur Abschreckung dienen, schillern im Sonnenlicht. Selbst die schwarzen Fortsätze an den Hinterflügeln, die ihm den Namen gaben, sind zu erkennen. Eine kurze Pause, und schon fliegt der Schmetterling wieder auf.

Der Schwalbenschwanz gehört in der grossen Familie der Insekten zu den Schuppenflüglern, seine Flügel sind mit Schuppen bedeckt. Je nach Lichteinfall können sie deshalb schillern. Die erste Generation des Schmetterlings schlüpft ab Mitte April, aus Puppen, die überwintert haben. Ende Mai legt sie Eier ab - und stirbt. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Raupen aus dem Ei und fressen als erstes die Eihülle. Fressen bestimmt weiterhin ihren Tag. Innerhalb eines Monats von etwa drei Millimetern auf rund fünf Zentimeter zu wachsen und dabei mehrmals die Haut zu wechseln, ist ja auch kein Kinderspiel. Am Anfang ist die Raupe noch dunkel, mit einem weissen Fleck in der Mitte. Sie sieht aus wie Vogelkot, das soll sie vor ihren Feinden schützen. Bald aber trägt sie ihr typisches grün-schwarz-gestreiftes Kleid mit den orangen Punkten. Raupen lieben Rautengewächse und Doldenblütler, darum sind sie häufig auf Rüebli, Fenchel oder Dill zu finden.

Für das Verpuppen sucht sich die Raupe einen geschützten Ort. Der kann auch weit weg vom bisherigen Standort sein. Nach etwa zwei Wochen schlüpft der Schmetterling, der Kreislauf beginnt von Neuem. Spätestens im Oktober verpuppt sich die letzte Generation, die überwintert.

Der Schwalbenschwanz ist in Europa und Asien weit verbreitet, nur in wenigen Gebieten gilt er als gefährdet. Und doch ist er bei uns ein rarer Gast. Die intensive Landwirtschaft und ordnungsliebende Gärtner lassen ihm zu wenig Lebensraum. Nektar spendende Blumen von Frühling bis Herbst und den Garten erst im Frühling abräumen – das macht sein Leben leichter. Und das desMenschen bunter.

Schwalbenschwanz Mario Knecht Gartengestaltung