Wildblumenrasen

Wildblumenrasen

Bunt statt grün

Artenreiche Blumenwiesen waren einst weit verbreitet. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft und der grossflächigen Zersiedelung sind sie jedoch praktisch verschwunden. Verschwunden sind damit auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Nun geben diverse Städte und Gemeinden Gegensteuer und lassen wieder Wildes gedeihen. Und so blühen Margeriten, Wiesensalbei, Flocken- und Glockenblumen, Lichtnelken und viele mehr an Strassenböschungen, in Rabatten von öffentlichen Gebäuden oder in wenig begangenen Zonen von Parks.

Da, wo sich die Menschen aufhalten, etwa Spielplätze oder Liegewiesen, kommt der Wildblumenrasen zum Zug. Hier blühen Gänseblümchen, der Kriechende Günsel oder die Kleine Brunelle, aber auch viele Kräuter. Vorbild für diese Blumenrasen sind alte Parkanlagen, wo Gärtner jahrzehntelang Rasen gemäht, aber nicht gedüngt, und Schnittgut abgeführt haben.

Wildblumen sind sehr widerstandsfähig: Nicht alle Samen gehen gleich auf, sondern schlummern als ‘Samenbank’ im Boden und warten auf den richtigen Moment. Damit sind sie gut an den Klimawandel angepasst. Viele Arten, vor allem die niedrig blühenden, sind auch trittfest. Dazu sind sie eine beliebte Nahrungsquelle und gar Wohnort für Schmetterlinge, Käfer, Heuschrecken, Wildbienen und viele weitere Insekten.

Wildblumenrasen passen auch in private Gärten. Dafür wird der bestehende Rasen seltener gemäht und das Schnittgut stets abgeführt. Die Düngung wird eingestellt, das Giessen auch, und es wird auch nicht mehr vertikuliert. Schon bald kann man beobachten, wie sich die Vegetation im Laufe der Zeit ändert. Ein Wildblumenrasen ist nie ‘fertig’, er passt sich immer wieder den sich ändernden Gegebenheiten von Boden und Klima an.

Natürlich kann man Wildblumenwiesen und -rasen auch ansäen. An den Standort angepasste Samenmischungen gibt es im Fachhandel. Doch gilt auch hier zu bedenken, dass sich die Pflanzen den Bedingungen anpassen und sich die Zusammensetzung deshalb auch ändern kann.

Wildblumenwiesen und -rasen sind anspruchslos und pflegeleicht. Wiesen werden ein- bis zweimal im Jahr gemäht, Rasen vier- bis achtmal. Unkraut wird nur abgeschnitten und abgeführt, wenn es den anderen Pflanzen das Licht raubt.

Mario Knecht naturnah Gartengestaltung Wiesensalbei
Mario Knecht Gartengestaltung Basel Wildblumen
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