Gartenwege

Der Weg passt gut zum Garten. Leicht gewunden, führt er vom Haus zum runden Sitzplatz und um die Kräuterschnecke. Noch sind die Wegränder kahl, kein Büschlein ist zu sehen. Denn der Weg ist neu. Ein Weihnachtsgeschenk, das der Mensch sich und seinem Garten gemacht hat. Der alte Weg, schnurgerade und aus dickem Beton, wollte einfach nicht gefallen.

Wege sind für dem Menschen wichtig. Darum baut er sich Wege, wo immer er ist, zu Land, zu Wasser und in der Luft. Wege sind ihm die Verbindung von A nach B. Sie sind aber noch viel mehr: Sie eröffnen ihm neue Möglichkeiten, neue Perspektiven, beruflich und privat. Wege verändern sein Leben. Und ganz nebenbei verändern sie die Landschaft.

Weg und Mensch haben eine so enge Beziehung, dass sie sich auf die Sprache abgefärbt hat. Der Mensch geht seines Weges, kommt vom Weg ab, macht Umwege, sucht neue Wege, geht seinen Weg mal allein, mal gemeinsam. Eltern geben ihren Kindern Werte mit auf den Weg, wollen ihnen aber nicht im Wege stehen. Mal muss man sich aus dem Weg gehen, dann wieder auf halbem Weg treffen.

Wege sind dem Menschen viel wert. Allein in der Schweiz wurden 2013 gemäss Bundesamt für Statistik mehr als 70 Mia. Franken für Strassen- und Schienenwege ausgegeben. In diesem Betrag enthalten sind die Kosten für die Infrastruktur, aber auch die entsprechenden Verkehrsmittel.

Gartenwege sind in dieser Statistik nicht enthalten. Sie würden diesen Betrag auch nicht beeinflussen. Aber sie verändern die Landschaft. Und auch sie bedeuten dem Menschen mehr als nur die Verbindung von A nach B.

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