Hibiskus

Spätsommerpracht

Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Noch sind die Tage heiss, sehr heiss. Doch sie sind merklich kürzer geworden, und das Licht trägt schon den Herbst in sich. Die vielen Schwalben in der Abendsonne künden von der baldigen Abreise ins Winterquartier Afrika. Dahin, wo die Mauersegler bereits aufgebrochen sind.

Es ist dies die Zeit für den Hibiskus. Er, der im Frühling lange Zeit aussah, als hätte ihn das Zeitliche gesegnet, weil er so spät austreibt, entfaltet nun seine volle Blütenpracht. Jeden Tag aufs Neue wickeln sich die die trichterförmigen Blumen aus der Knospe, setzen weisse, rosa oder lila Farbpunkte im Garten. Eine willkommene Abwechslung in das viele Verblühte. Und ein reicher Tisch für Bienen. Sie lassen es sich gerne gefallen, fliegen von früh bis spät, krabbeln tief ins Blüteninnere, bis sie ganz weiss vom Blütenstaub sind. Fast scheint es, als würden sie sich nochmals so richtig vollsaugen, bevor die kalten Tage kommen.

Ursprünglich stammt der Hibiskus aus Südostasien. Er gehört zu den Malvengewächsen. Der bei uns verbreitete Gartenhibiskus, hibiskus syriacus oder auch Garteneibisch genannt, hat sich gut an das hiesige Klima gewöhnt, er ist winterhart und erträgt auch Frost. Er liebt halbschattige bis sonnige Orte, hat gerne feucht, mag aber keine Staunässe. Regnet es über längere Zeit nicht, sollte man ihn giessen, sonst wirft er seine Blüten ab.

Die Blüten erfreuen nicht nur Insekten und des Menschen Auge. Die Blütenblätter werden auch gerne als Tee verwendet. Sie geben dem Tee Farbe, löschen den Durst, und es wird ihnen eine blutdrucksenkende Wirkung nachgesagt.

In Südkorea und Malaysia wird Hibiskus als Nationalblume verehrt. Die ‚unvergängliche Blume‘ steht dort für Entschlossenheit und Durchhaltevermögen, in China wird sie mit Pracht, Ruhm und Reichtum assoziiert. Und auch bei uns ist sie Pracht und Reichtum: eine Augenpracht, die das Leben der Bienen reicher macht.