Kohlmeise

Kohlmeise

Sympathischer Wintergast

Den ganzen Sommer über waren sie kaum zu sehen, jetzt sind sie wieder da: die Kohlmeisen. Munter hüpfen sie in der Hundsrose vor dem Fenster von Zweig zu Zweig. Picken hier an einer Hagebutte, hacken dort etwas aus einem Blatt. Weiter geht's zum Holunder, dann zum Hibiskus. Plötzlich fliegen sie weg, doch ebenso schnell sind sie wieder da. Fangen wieder bei der Hundsrose an. Ihre Ausdauer ist beeindruckend.

Kohlmeisen sind die grösste und die häufigste Art unter den Meisen und gelten als noch nicht gefährdet. Sie besiedeln ganz Europa mit Ausnahme von Island und dem äussersten Norden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich weiter über den Nahen Osten bis in die gemässigten Zonen Asiens. Der bevorzugte Lebensraum sind Laub- und Mischwälder mit altem Baumbestand. Hier finden sie genug Höhlen, die sie zum Brüten brauchen. Kohlmeisen sind aber sehr anpassungsfähig und kommen auch im Siedlungsraum gut zurecht. So genügen ihnen einzelne Bäume, Gebüsche und Hecken und sie akzeptieren künstliche Nisthilfen. Das Weibchen legt bis zu zwölf Eier. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Jungen, nach weiteren drei Wochen fliegen sie aus, werden aber noch ein paar Tage lang von den Eltern gefüttert.

Der Speiseplan der Kohlmeise ist äusserst vielseitig. Je nach Angebot ernährt sie sich von Insekten, deren Larven, Raupen und Eier. Doch gehören auch Samen, Nussfrüchte, Obst und das vom Menschen angebotene Vogelfutter dazu. Oft klemmt die Kohlmeise ihr Futter unter ihren Füsschen fest und bereitet es dort auf. So werden Bienen entstachelt, Raupen enthaart oder Nüsse aufgehackt.

Ihren Namen verdankt die Kohlmeise ihrem 'Kohle schwarzen' Kopf. Mit den weissen Wangenflecken und der leuchtend gelben Brust, die von einem schwarzen Band durchzogen wird, ist sie leicht zu erkennen. Unverkennbar, wenn auch nicht sehr melodiös, ist ihr Ruf. Sie kennt wenig Scheu vor den Menschen und kommt ohne Weiteres in seine Nähe.

Viele Kohlmeisen bleiben im Winter ihren Standorten treu oder ziehen nur kurze Strecken. Das könnte mit der Fütterung durch den Menschen zusammenhängen. Kohlmeisen kehren nämlich immer wieder zu einmal entdeckten Futterquellen zurück, eben auch zum Futterhaus. Den Menschen freut's. Kohlmeisen am Futterhaus – das ist beste Unterhaltung.

Mario Knecht Gartengestaltung Blaumeise